SCHAUENBERG-RACING-TEAM
SCHAUENBERG-RACING-TEAM

Trainingslager Cesenatico unter dem Motto: Watt...Watt...Watt

Das lange Wochenende über Fronleichnam nutzen 5 Schauenberg Racer für einen Kurz-Trip nach Cesenatico, um dort ein kurzes, aber intensives Trainingslager zu absolvieren.

 

Oliver Findling, Peter Leonhard, Michael Pfister, Lars Schweim und Thomas Hoch sehnten sich nach Sonne und wärmeren Temperaturen. Eigentlich war geplant in den französischen Alpen zu trainieren und berühmte Tour de France Berge zu erklimmen. Der schier endlose Winter lies dies aber nicht zu, da die meisten Alpenpässe wegen Schnee noch gesperrt waren. 

Die Wetterprognosen waren gut, so entschlossen wir uns kurfristig in die Heimat des Marco Pantani, der Radsport-Legende zu reisen. Die hügelige Landschaft sorgte dafür, dass an 4 1/2 Trainingstagen rund 650 km und ettliche Höhenmeter in die Beine gepumpt wurden. Das Wort intensiv beschreibt es also sehr gut.

 

Aber der Reihe nach.....

 

Schon am Anreisetag konnten wir es nach der Ankunft im Hotel Michelangelo kaum erwarten aufs Rad zu steigen. Wie 5 junge Stiere hielten wir das Einchecken so kurz wie möglich und schwangen uns direkt aufs Rad.

Es ging ins ehemalige Steuerparadies San Marino. Auf der hügeligen Anfahrt wurde auf das nicht ganz ernst gemeinte Motto unseres Trainingslagers geboren: Watt...Watt...Watt. Lars vertrat den Ansatz bergauf wie bergab genausoviel Watt aufs Pedal zu bringen. Das verschaffte uns allen mächtig Schweiss auf der Stirn, wenn er nach gleichmäßig erklommenen Bergen den Gang stehen lies und nach vorne preschte.

Langsam wurden wir auch mit dem italienischen Autoverkehr vertraut. Schon gewöhnungsbedürftig, wenn einen ein Kleintransporter mit 100 Sachen mit 10 cm Abstand überholt. Da weht einen fast schon der Windstoß um....

Die Ausblicke über die Hügel der Landschaft und das Meer im Hintergrund, lies die Freude auf die kommenden Tage immer weiter wachsen. Am Ende des "Einrollen" standen dann rund 100km auf dem Tacho, Für´n Anfang net schlecht....

 

Am zweiten Tag erkundeten wir das nördlich gelegene Hügelland. Die Sonne traute sich nicht so recht hinter den Wolken hervor, so blieb es bei 18°C aber immer noch sehr angenehm zum Training. Zum ersten mal wurden heute zahlreiche Höhenmeter gesammelt. Die kurzen und sehr steilen Hügel, teilweise über 20% steil sind eher ungewohnt für uns. Auch die teilweise sehr schlechten Straßen verlangten einiges ab. Insgesamt waren es 4 Berge 2 davon werden wir am 4.Tag noch richtig kennenlernen. Seid gespannt was kommt....

Als wir nach 180 km mit knapp 3000 Hm wieder im Hotel angekommen waren, hatte Giavonni, deR Hotelier sogar noch eine Kleinigkeit vom Mittagessen aufgehoben. Die Lecker gefüllten und überbackenen Pfannkuchen waren eine Wohltat für jeden Magen. Der Ober staunte nicht schlecht, er hatte wohl noch nie so schnell fünf Pfannkuchen verschwinden sehen.

 

Tag 3 führte uns in den Süden. Zuerst die Küstenstraße entlang der Bettenburgen von Rimini. Leider wurde Oli an diesem Tag der glatte Straßenbelag eines Kreisverkehrs zum Verhängnis. Er ging zu Boden. Glücklicherweise kam er mit leichten Hüftprellungen und kleinen Kratzern am Unterarm davon. Die geplante Tour wurde kurz später fortgesetzt. Es erwartete uns eine herrlich gelegene Küstenstraße durch die Hügel südlich von Gabicce Mare. Kürzlich gab es dort den Start der 8. Etappe des Giro d'Italia. Schon ein erhebendes Gefühl auf so einer Original Strecke unterwegs zu sein, wo kurz zuvor die Creme de la creme des Straßenradsports fuhr. Auf neu asphaltierter Straße konnten wir es endlich auch in den Abfahrten mal so richtig krachen lassen ;-) Zum Glück gab es auf dem Rückweg durch Rimini einen kurze Stop an einer Eisdiele. nach knapp 170 km hatten wir uns das auch verdient.

 

Tag 4, Die Königsetappe wartet.

Wir hatten uns für heute die Strecke des bekannten Rennrad Marathons "Nove Colli", der jährlich Anfag Mai ausgetragen wird, vorgenommen. Übersetzt, die "Neun Hügel" hatten es in sich! Uns war von vorn herein klar, heute wird gelitten.

Von Anfang an wollten wir ein gleichmäßiges Tempo angehen, damit uns hinten raus nicht die Kraft ausgeht. Da heute Samstag war, war ganz schön was los auf der Strecke. Zahlreiche Radler wurden von Schauenberg-Zug überholt, wobei immer ein nettes Lächeln in den verspannten Gesichtern der Italiener zu ahnen war. Bei herrlichem Wetter kamen wir zum insgesamt 4. und fünften Hügel, die wir schon vom 2. Tag kannten. Der in der Region legendäre "Barbotto" wartete. Ein 4,5 km Anstieg mit bis zu 18 % steilen Rampen. Ein  ganz schöner Hammer. Diesen packte auch Peter aus. Unter der Gefahr mit seinen Oberschenkel-Paketen die Kurbel abzureißen, presste er eine so dicken Gang nach oben, so dass alle anderen der Gruppe geschlagen waren. Diese pure Kraft werden wir alle nie vergessen, Peter wurde fortan "Don Barbotto" genannt...Respekt!

Die nächste Legende wurde am nun folgenden Hügel, dem Montetiffi geboren. Es schlug die Stunde des Oliver Findling. Schon am Anfang des Bergs ritt er eine unwiderstehliche Attacke. Keiner konnte ihm folgen. Auf der langen, langen Gerade bis zum Gipfel konnte man von hinten schön beobachten, wie Oli alles aus sich herauskitzelte. Oben angekommen sah man ihm seine Anstrengungen deutlich an. "Man muss halt ab und zu Leistungsspitzen setzen" meinte er grinsend. Dieser Montefiffi, äh Tiffi, wird ebenso unvergesslich bleiben, wie der Barbotto, zwei unvergessliche Momente meiner Radsportzeit....;-) Zum Ende unseres getanen Tagewerks gönnten wir uns noch das ein oder andere Hopfen-Kaltgetränk an der Hotelbar, hatten wir uns alle redlich verdient.

 

Am Sonntag, dem eigentlichen Rückreisetag konnten wir es nicht lassen, noch eine Runde zu radeln. Professionelles Ausfahren der müden Beine war angesagt. Wir posierten an der Strandpromenade entlang wo auch das berühmte Denkmal des Marco Pantani steht. Oli lies es sich nicht nehmen die Statue zu erklimmen..... Schaut euch einfach mal die Bilder an....

 

Alles in Allem war es ein super Trainingslager, in dem weder der sportliche Ehrgeiz noch der Spass auf der Strecke blieben. Selbst der 3-stündige Stau-Aufenthalt kurz vor dem Gotthard lies uns die Laune nicht verderben. Jungs das machen wir bald mal wieder.....

 

CU Thomas

Gruppenbild am Barbotto